Die Sportfreunde Siegen haben der bis dato erfolgreich laufenden Spielzeit in der Oberliga Westfalen die Krone aufgesetzt und den Tabellenführer VfL Bochum II nach zuvor 15 Spielen ohne Niederlage geschlagen.
Eine über die 90 Minuten gesehen tadellose Leistung, die beim Cheftrainer Thorsten Nehrbauer für Lob in den höchsten Tönen sorgte: „Ich habe eine fantastische Leistung meiner Mannschaft gesehen. Das war ein hoch dominanter Auftritt. Das 3:1 ist in der Höhe absolut verdient gewesen.“
Nie zuvor in dieser Saison hat ein Team es geschafft, die Bundesliga-Zweitvertretung derart im Bann zu halten, während des Aufbauspiels zum Verzweifeln zu bringen und an ihre Grenzen zu führen. „Unser Ziel ist es immer, auf jedem Platz unsere Festung aufzubauen. Nicht nur bei uns im Leimbachstadion, sondern auch auswärts“, erzählte der Coach. Und das haben die SFS in Wanne-Eickel, der Ausweichstätte des VfL II, einmal mehr geschafft.
Doch wie? Nehrbauer legte den Matchplan offen: "Wir wollen unsere Art Fußball zu spielen durchziehen. Aus dieser Grundhaltung heraus hat Priorität, das Spiel an uns ranzuziehen und viel Ballbesitz zu haben. Das haben wir gegen Bochum toll umgesetzt. Trotz der Qualität des Rasens hatten wir sogar gute Stafetten.“
Eine dreistellige Anzahl an Fans haben die Siegen-Elf ins Ruhrgebiet begleitet, wodurch die Partie zum Risikospiel eingestuft und somit ins Stadion in die Nachbarstadt verlegt wurde. Die Stimmung von den Rängen hat die Nehrbauer-Elf getragen. „Das macht uns aus, das macht diesen Verein so besonders. Viel Tradition, viel Liebe, viel Leidenschaft dahinter. In der Form nahezu einmalig in der Oberliga“, schwärmte der 46-Jährige.
Die Fan-Unterstützung ist sicherlich auch ein Grund gewesen, warum ich mich damals für die Aufgabe entschieden habe und diese Vision angehen wollte
Thorsten Nehrbauer
Nehrbauer übernahm die Sportfreunde im Oktober 2023, macht seitdem einen hervorragenden Job, was sein Punkteschnitt von 1,98 unterstreicht. Nur achtmal mussten sich die Sportfreunde unter der Leitung des gebürtigen Bonners in 45 Spielen geschlagen. „Die Fan-Unterstützung ist sicherlich auch ein Grund gewesen, warum ich mich damals für die Aufgabe entschieden habe und diese Vision angehen wollte. Nach einem Sieg gegen den Tabellenführer macht es dann natürlich nochmal besonders Spaß“, freute er sich nach Abpfiff gegen Bochum mit Blick auf die feiernde Fankurve.
Derzeit rangiert Siegen auf Tabellenplatz drei, könnte mit nur einem Sieg aus zwei offenen Nachholspielen schon auf einen Aufstiegsplatz klettern und dem VfL Bochum II im Nacken sitzen. Vor dem Jahreswechsel steht noch die Partie beim SV Westfalia Rhynern (15. Dezember, 14:30 Uhr) an.